Der erste Check im Winterlager!

Der erste Check im Winterlager!

Im Oktober 2016 hatten wir unser Boot Henriette (jetzt Idefix) übernommen, um es direkt für das Winterlager in Lelystad fertig zu machen. Dabei fiel unserer Entscheidung auf einen Außenstellplatz.

Nach gut sechs Wochen ist es nun Zeit das Boot in Lelystad zu besuchen. Steht es noch auf den Böcken oder hat es bereits den Dominoeffekt genutzt, um negativ aufzufallen? Ist die Bilge trocken, oder haben wir beim Frostschutz im Wasserkreislauf gepatzt? Fragen über Fragen, die sich nur beantworten lassen, wenn wir uns vor Ort ein eigenes Bild davon machen!

Heute ist der 13. Dezember und unser Ziel ist sportlich! Denn wir, Stefan und Nina, sitzen seit fünf Uhr im Auto auf dem Weg von Mannheim nach Lelystad. Der private und auch geschäftliche Weihnachtsstress erlaubt uns leider keine Übernachtung. Aber was macht man nicht alles für ein eigenes Boot!

Nach gut fünf Stunden Autofahrt sind wir in Lelystadt angekommen und haben auch direkt unser Boot gefunden. Erster Eindruck: „Juchhu es steht noch!“ Viel mehr plagt uns aber das Bedürfnis nach einer Toilette, die wir nach einigem Durchfragen dann auch finden. Wer hätte gedacht, das wir nach Containern suchen müssen?

Es ist bereits 10 Uhr am Morgen und gegen 13 Uhr sollten wir schon wieder zurück auf die Autobahn, denn Nina muss um 18 Uhr zu Hause sein. Es ist also wenig Zeit für lange Reden und wir starten direkt mit echten Taten. Wir entfesseln die Leiter von ihrem Schloss, stellen sie am Heck an und klettern an Bord. Was sind wir aufgeregt und gespannt, was uns wohl im Inneren des Schiffes erwartet! Mit dem Schlüssel öffnen wir die Luke zum Niedergang in den Salon, wobei die erste Auffälligkeit direkt in die Nase steigt. Es riecht ordentlich nach Diesel! Das war uns aber bekannt, denn wir hatten im Oktober bereits eine undichte Stelle am Tank entdeckt, als wir ihn bis zur Oberkannte mit Diesel auffüllten. Die Kupplung des Auslasses scheint eine undichte Stelle zu haben, was aber nur auffällt, wenn der Tank randvoll ist. Es hat sich eine kleine Dieselpfütze in der achteren Steuerbordkabine gebildet, die wir direkt entfernen.

Als nächstes legen wir Landstrom und schalten die beiden Hauptschalter, den Anlasser- und die Verbraucherbatterie ein, um diese für die nächsten Stunden aus dem Winterschlaf zu holen. Parallel versetzen wir das Boot kurzzeitig in eine Sauna, um es danach über die Luken einmal kurz durchzulüften. Allerdings stellen wir recht schnell fest, dass die Dieselheizung etwas schwachbrüstig ist und aus den Auslässen in den einzelnen Kabinen nur wenig Wärme heraus kommt. Da stimmt was nicht! Nach einigem Herumsuchen wissen wir nun, dass die Hezung im achteren Schiff bei der Ruderanlage verbaut ist. Ein kurzes Öffnen der Wartungsklappe in der Backbordkabine zeigt auch schon den Grund für unser Problem. Der große Verteilerschlauch an der Dieselheizung scheint heruntergerutscht zu sein. Wir lösen die Schelle und befestigen den Schlauch wieder am Auslass der Heizung. Nun siehe da, es wird warm und wärmer.

Solange sich das Boot nun aufwärmt, was wir im Dezember auch ganz gut finden, können wir uns nun an die Kontrollarbeiten machen. Wir kontrollieren alle Ventile auf einen möglichen Frostschaden und checken die Bilge. Schnell stellt sich heraus, dass es keinen Grund zur Besorgnis gibt. Es ist alles absolut trocken! Nicht mal leichte Feuchtigkeit ist zu spüren! Perfekt, und weiter geht’s.

Wir prüfen die Luken auf Dichtigkeit und schauen zwischendurch noch mal auf die Ladeanzeige unserer Batterien, können aber keine Auffälligkeiten feststellen. Im Schiff haben wir im Oktober noch zwei Entfeuchter mit Granulat aufgestellt, die wir erneuern. Viel Wasser hatte sich allerdings nicht gesammelt.

Die Zeit vergeht irgendwie wie im Flug. Die ersten beiden Stunden sind um und wir können uns schon wieder auf die Rückfahrt vorbereiten. Bevor wir nun das Schiff wieder verlassen, öffnen wir alle Luken, um zum Schluss ordentlich durchzulüften. Wir schließen alles wieder, stellen die Standheizung ab, holen den Landstrom ein, drehen die beiden Batteriehauptschalter wieder ab, um das Schiff wieder in den Winterschlaf zu versetzen. Zum Schluss schließen wir den Niedergang wieder zu, holen die Badeplattform ein und legen die Leiter wieder an die Kette, um dann die Heimreise antreten zu können.

Es ist nun 13 Uhr und wir sitzen wieder im Auto um die 490 Km in die Heimat nach Mannheim zurück zu fahren. Zusammenfassend heißt das für uns: 10 Stunden Autofahrt für drei Stunden Bootscheck. Kann man so machen… aber beim nächsten Mal planen wir eine Übernachtung ein! Die Kontrolle war auf jeden Fall erfolgreich und wir freuen uns, dass es Idefix gut geht. Mit großen technischen Überraschungen hat uns der kleine Hund Gott sei Dank noch verschont! Bis dahin freuen wir uns auf eine tolle Segelsaison 2017 am IJsselmeer!